Weiter zum Hauptinhalt

Trendwende mit Tesla Model 3?

Ivan Papa, Area Manager , 09. Juni 2016

Am 31. März 2016 hat Tesla das neue Model 3 der Weltöffentlichkeit vorgestellt und damit einen regelrechten Hype ausgelöst. Kann das preiswerte Mittelklassefahrzeug die hohen Erwartungen erfüllen und bringt es den lange erhofften Aufschwung für die Elektromobilität?

Seit der Gründung im Jahre 2003 verfolgte Elon Musk mit Tesla Motors konsequent ein ambitioniertes Ziel: elektrisch angetriebene Fahrzeuge für ein breites Publikum zu bauen. Nur 24 Stunden nach der Präsentation des Model 3 vermeldete Tesla knapp 200'000 Reservationen für das neue Elektrofahrzeug. Eine beeindruckende Zahl. Ausgeliefert werden die ersten Modelle voraussichtlich Ende 2017. Mit einer Reichweite von ca. 350 km und einem Basispreis von rund CHF 35'000.– ist das Tesla Model 3 massentauglich. Spätestens nach dessen Markteinführung werden oft genannte Einwände gegenüber E-Fahrzeugen, wie zu teuer, limitierte Reichweite oder nicht attraktiv genug, immer mehr an Bedeutung verlieren.

Bei Kunden ist das neue Model 3 bereits ein beliebtes Thema. Die Anschaffungskosten sind vergleichbar mit jenen eines klassischen Audi A4 oder eines Volkswagen Passat. Weitere Vorteile, die für das Model 3 sprechen, sind die sehr tiefen Unterhalts- sowie die fehlenden Treibstoffkosten was zu einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis führt. Dies wiederum steigert die Attraktivität von Elektrofahrzeugen auch für Flotten.

 

Elektrofahrzeuge weltweit auf Kurs
Anfangs 2016 waren laut einer Analyse des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Baden Württemberg 1,3 Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen. Das sind 73% mehr als noch im Jahr 2015.

Weltweiter Bestand an Elektro-Fahrzeugen 2009-2016 [1]

https://www.zsw-bw.de/presse/aktuelles/detailansicht/news/detail/News/zahl-der-elektroautos-weltweit-auf-13-millionen-gestiegen.html
https://www.zsw-bw.de/presse/aktuelles/detailansicht/news/detail/News/zahl-der-elektroautos-weltweit-auf-13-millionen-gestiegen.html

Trotz allem wäre es verfrüht von einer Trendwende in der Elektromobilität zu sprechen. Denn gegenüber der Anzahl immatrikulierter Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren liegt die Zahl elektrisch angetriebener Fahrzeuge immer noch weit zurück. Dennoch stimmt uns die Entwicklung der Elektromobilität positiv. Sinkende Batteriepreise, steigende Reichweiten und abnehmende Preisaufschläge für E-Fahrzeuge im Vergleich zu konventionellen Modellen sind entscheidende Errungenschaften. Auch der deutsche Autohersteller BMW schafft mit dem neu optimierten BMW i3 eine Verlängerung der Reichweite von über 50%. [2].

 

Nicht zu vergessen ist die stetig wachsende Zahl von Ladestationen weltweit. Der Zusammenschluss der vier grossen Schweizer Marktplayer Alpiq, Siemens, Swisscom und Zurich zur gemeinsamen Entwicklung eines schweizweiten Zugangs- und Abrechnungssystems für Elektroladestationen lassen auf eine Verbesserung der Infrastruktur hierzulande hoffen[3].

Eines ist heute schon klar: Elektrofahrzeuge sind im Auftrieb und holen schneller auf, als sich dies viele vorstellen können. Denn tiefe Anschaffungspreise, mehr Reichweite und eine verbesserte Infrastruktur mit Schnell-Ladetankstellen sind Anreize, die den Weg in eine elektrische Mobilität fördern.

[1] Zahl der Elektroautos weltweit auf 1.3 Millionen gestiegen. ZSW-BW, Online.

[2] BMWi Reichweite & Laden. BMW Schweiz, Online.

[3] Vier grosse Marktplayer treiben Elektromobilität an. Alpiq, Online.