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Zukunftdesladens

Die Zukunft des Ladens

Bild:© Frauenhofer IWES
Bild:© Frauenhofer IWES

Noch ist das Laden von Elektrofahrzeugen nicht überall ein Zuckerschlecken. Zu Hause und in der gewohnten Umgebung sind schnell die passenden Lademöglichkeiten identifiziert und das Stromtanken kein Problem. Doch führt die Reise weiter weg oder über die Landesgrenzen, kommen beim Tanken oft mühsame Wartezeiten dazu. Das könnte sich schon bald ändern.

Obwohl die Ladeinfrastruktur für Elektroautos zunehmend ausgebaut wird, ein reibungsloser Anschluss ist damit nicht garantiert. Denn die Ladegeschwindigkeit eines Elektrofahrzeuges ist je nach Steckertyp und Stromstärke verschieden. Allein die Vielzahl von Steckertypen, Spezifikationen und Kennzeichnungen können so manchen E-Fahrer ins Schwitzen bringen. Einphasige oder dreiphasige Stecker? Wechselstrom oder Gleichstrom? Supercharger, CHAdeMO oder CCS Combo? Fragen, die über 30 Minuten oder aber zwei bis acht Stunden Ladezeit entscheiden können. Doch wie können zeitaufwendige Ladezeiten verkürzt und Wartezeiten optimiert werden?

Energie für Fahrzeug und Fahrer

Ein innovatives Konzept für eine interurbane Schnellladeinfrastruktur bietet die «ChargeLounge». Das vom Fraunhofer IAO entwickelte System legt den Fokus auf das Bereitstellen von kompakten Ladelösungen für das Fahren von längeren Distanzen und kombiniert diese mit intelligenten Angeboten für die Überbrückung von Wartezeiten. Während das Elektrofahrzeug mit innovativer Technik in kürzest möglicher Zeit getankt wird, können die Wartezeiten im komfortablen Lounge- und Businessbereich sinnvoll und individuell genutzt werden. Telefonieren, Mails schreiben, Relaxen, Essen oder Sonstiges: Ziel der «ChargeLounges» ist es, das Notwendige mit dem Nützlichen und Angenehmen zu verbinden[1].

Energie laden neu definiert

Noch komfortabler wäre natürlich, wenn beim Stromtanken sowohl Wartezeiten wie auch Steckdosen und Kabelprobleme komplett entfallen würden. In einem Gemeinschaftsprojekt arbeiten mehrere Firmen zusammen mit Forschern vom Fraunhofer-Institut (IFAM) an einem solchen neuartigen Ladesystem. Künftig sollen Elektrofahrzeuge während der Fahrt gleichzeitig auch Strom tanken. Elektromagnetische Induktion nennt sich das physikalische Prinzip, das dahintersteckt. Dabei wird der Strom nicht wie gewohnt über ein Kabel, sondern mittels Magnetfelder über die Luft übertragen. Voraussetzungen für das induktive Laden von Elektrofahrzeugen sind elektrische Spulen in der Strasse und auch am Fahrzeug. Im Laufe der Projektarbeiten hat das Forscherteam auf einer Versuchsstrecke von ca. 25 Metern solche elektrischen Spulen eingebaut. Die Herausforderung bestand anschliessend darin, die richtige Technik für induktives Laden in das Elektrofahrzeug zu integrieren. Dass es funktionieren kann, bewiesen die IFAM-Forscher mit ihrem Prototypen, Frecc0 2.0, welches 35 km/h über die Teststrecke fuhr[2] [3].

Das Betanken von Elektrofahrzeugen ist sicherlich ein Aspekt, der noch Optimierungspotenzial in verschiedener Hinsicht bietet. Doch auch wenn Wartezeiten zeitnah nicht ganz eliminiert werden können, so lassen sie sich heute schon mit den vorhandenen Angeboten in sogenannte «Quality-Time» umwandeln. Auch in diesem Bereich sind die kreativen Geschäftsideen wohl noch nicht ausgeschöpft.

 

Quellen:

[1] http://www.chargelounge.de/
[2] http://www.marktspiegel.ch/branchen-news/artikel/laden-ohne-steckdosen/
[3] https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2014/August/elektroautos-effizient-induktiv-laden.html