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3IFMG

Selbstfahrende Elektrofahrzeuge für Flotten

Rund 250 Akteure aus der Flottenbranche weltweit haben sich dieses Jahr im Rahmen des Genfer Auto-Salons zum dritten Internationalen Fleet Meeting getroffen. Nebst den wichtigen Networking-Möglichkeiten stand die Entwicklung der selbstfahrenden Elektrofahrzeuge im Fokus des Interesses.

Gleich zu Beginn erläuterte Jon McNeill, President Global Sales & Service von Tesla, seine Vision von der Mobilität der Zukunft. Wie erwartet hat Tesla nicht nur die letzten Modelle detailliert geplant, sondern auch eine Strategie, wohin sich die Marke in Zukunft entwickeln soll. Auf die Frage, wie er sich angesichts des wachsenden Konkurrenzkampfes auf dem Markt für Elektrofahrzeuge fühle, meinte er nur salopp «I feel great». Es sei schön zu sehen, dass sich die neue Antriebstechnologie verbreite. Das Unternehmen aus dem Silicon Valley beschäftigt aktuell rund 12'000 Angestellte und verdoppelte in den vergangenen Jahren mehrmals die Verkaufszahlen. Nach dem Tesla Roadster, dem sogenannten Low-Volume-Modell, und der Lancierung des Model S als Mid-Volume-Ausführung soll nun Ende 2017 das erste High-Volume-Fahrzeug auf den Markt kommen: das für jedermann erschwingliche Modell 3. Denn um die Marke erfolgreich bei einer noch grösseren Kundschaft zu etablieren, führt laut Jon McNeill kein Weg daran vorbei, Tesla auch als Main-Stream-Marke zu positionieren. Ein neues, kostengünstiges Fahrzeug in der Grösse der BMW 3er-Serie soll diesen Schritt nun im kommenden Jahr schaffen.

Weniger CO2 -Ausstoss, weniger Unfälle, mehr Sicherheit

Das von Tesla gezeichnete Zukunftsbild der selbstfahrenden Elektrofahrzeuge hinterliess einen bleibenden Eindruck bei allen Gästen. In der anschliessenden Podiumsdiskussion erhielt Jon McNeill Unterstützung von vier weiteren Spezialisten. Janice Sutton, CEO Fleet Management Weekly USA, sieht die künftige Herausforderung der Flottenmanager zunehmend darin, die Möglichkeiten von Technologie und Fahrzeug umfassend zu kennen. Denn das sei die Voraussetzung, um die zahlreichen Ergebnisse aus der Datenauswertung richtig zu verstehen und zu nutzen. Sie sieht gar eine potenzielle Gefahr, dass wenn die neue technologische Unterstützung bezüglich Fahrsicherheit nicht eingesetzt werde und dann ein Unfall passiere, Flottenmanager zur Rechenschaft gezogen werden können. Csaba Csiszko, Global Director Environment, Health & Safety bei Philip Morris International, bestätigte, dass sie bisher mit Fahrassistenz-Software fantastische Resultate erzielen konnten. Da sich die Software ausschliesslich auf das Fahrzeug auf der Strasse und nicht auf die SMS der Frau, das Mail des Chefs oder den Telefonanruf des Kollegen konzentriere, sei grössere Sicherheit gewährleistet. Auch Jon McNeill sieht den Fahrspass eher beim «Cruisen» in den Bergen und nicht beim Pendeln im Morgenstau. Neben den vielen Vorteilen im Bereich Sicherheit und Komfort wies letztendlich Markus A. Falk, CFE Vice President, Head of Global Car Fleet, Global Procurement Organization SAP SE, noch auf die ökologischen Vorteile hin. SAP habe sich zum Ziel gesetzt, bis im Jahr 2020 rund 5'000 rein elektrische Fahrzeuge in die Flotte zu integrieren und damit den momentanen Ausstoss an CO2-Emissionen der Fahrzeugflotte, der aktuell noch ¾ der Gesamtemissionen von SAP ausmacht, weitgehend zu eliminieren.

Ob und wie sich diese Zukunftsvisionen verwirklichen lassen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Eines ist sicher; die am Fleet Meeting anwesenden Flottenmanager und Vertreter der Automobil-, Leasing- und Dienstleistungs-Industrie werden diese wesentlich mitgestalten und -prägen.